Aufruf zur Teilnahme am öffentlichen Teil der Bauausschusssitzung

AUFRUF

zur Teilnahme am öffentlichen Teil der Bauausschusssitzung
am Dienstag, 29. Januar 2013,
Beginn 18 Uhr,
im Sitzungssaal der Burg Klopp.

Die Bürgerinitiative zum Erhalt der Wohnqualität im Quartier fordert den Baumerhalt und den Ausbau der Waldstraße zu überdenken.

Die Bürgerinitiative „Bäume stadt Steine“ hat sich nach einem Informationsgespräch am 07. Januar 2013 bei der Stadt zur Ausbauplanung der Waldstraße und der oberen Rupertusstraße gebildet.

Sie ist ein Zusammenschluss von Anwohnern aus dem Schloßbergviertel und setzt sich für den Erhalt der Wohn- und Aufenthaltsqualität im Quartier ein. Die bislang bekannte Planung zum Ausbau der unteren Waldstraße sieht zwei Fahrspuren, Flächen für den ruhenden Verkehr und einen Gehweg bis zur Vorderkante der derzeitigen Böschungsmauer in Richtung der Rupertusstraße vor. Diese Veränderung der Waldstraße geht zu Lasten des Hangs und der Grünfläche.

Quelle: Stadt Bingen

Der vorhandene Hang soll künftig mit einer annähernd senkrechten Gabionenwand, die an ihrer höchsten Stelle 5 bis 6 Meter misst, gestützt werden. Dafür sollen die historische Bruchsteinmauer sowie der über Jahrzehnte gewachsene Baum-, Gehölz- und Strauchbestand der Böschung vollständig entfernt werden.

Dadurch wird das historisch wertvolle Erscheinungsbild der beiden Straßen erheblich beeinträchtigt. Durch die vollständige Beseitigung der vorhandenen Grünflächen werden der ökologische Lebensraum und das Kleinklima nachhaltig ungünstig beeinflusst.

Die Funktionen der Grünfläche wie Schutz vor Sonne, Lärm, Staub und Einsicht sowie die Barrierefunktion zum höherliegenden Verkehr auf der Waldstraße werden ersatzlos beseitigt.

Die Lebens- und Aufenthaltsqualität im Quartier wird sich künftig für alle Anlieger wesentlich verschlechtern.

Die vorliegende Planung berücksichtigt keinesfalls den historischen Kontext des bestehenden Stadtumfeldes. Ein adäquater Ausgleich für das entfernte Grün mit seinen wichtigen Schutzfunktionen ist nicht zu erkennen.

Die Bürgerinitiative fordert die politisch Handelnden auf, die Notwendigkeit des Ausbaus der Waldstraße zu überdenken. Die vorhandene Planung stellt einen autogerechten Stadtteil in den Vordergrund.

Der Schutz des Denkmalwertes und der Wohnqualität des Quartiers bleiben unberücksichtigt. Die Bürgerinitiative erarbeitet derzeit ein Positionspapier zum Erhalt der einzigartigen stadträumlichen Qualität des Wohnquartiers und wird dies den politisch Verantwortlichen übergeben.

Künftig sollten alle betroffenen Anwohner und die Bürgerinitiative im Rahmen einer Bürgerbeteiligung in den Planungsprozess einbezogen werden.

Skizze zum Beschluss des Bauausschusses.

Quelle: Stadt Bingen

 

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2 Kommentare zu Aufruf zur Teilnahme am öffentlichen Teil der Bauausschusssitzung

  1. Änne und Toni Fuhrmann sagt:

    Vor einiger Zeit fuhr ich mit dem Zug in den Binger Stadtbahnhof ein. Diese Gabionenwand erschlug mich beinahe. Sie ruft die Bahnreisenden wirklich nicht dazu auf in Bingen auszusteigen. Ich fühlte mich, als würde ich in ein Gefängnis fahren.
    Und so eine Gabionenwand von 4 – 5 m Höhe soll vor meinem Fenster hochragen, nur getrennt durch die schmale Rupertusstraße. Sie würde mir die Luft zum Atmen nehmen.
    Lasst uns doch in einem Hauch von GRÜN leben!

  2. Anja Bergler sagt:

    … am meisten verwundert und ärgert mich die Willkür der Behörden. Wirklich betroffene Bürger sind nicht eingeladen und informiert worden. Wie wird hier mit unserem Eigentum umgegangen? Eigentlich muss man sich nicht wundern, sieht man mal, was die Stadt mit öffentlichem Eigentum und insbes. denkmalgeschützten Objekten so alles anrichtet. Schaut man auf das nicht weit entfernte ehem. Gesundheitsamt, fehlen einem wirklich die Worte.
    Hausfarben, Mauergestaltung, Zaunelemente und vieles mehr müssen wir in unserem Quartier mit den Behörden abstimmen. Diese wiederum setzt uns eine Mauer vor die Nase, ohne zu fragen.
    Wir sind die Eigentümer und Bewohner im Quartier. Das wichtigste für eine Stadt sollte die Frage danach sein, wie wohl sich die Einwohner hier fühlen. Damit meine ich alle Einwohner und nicht nur die in priviligierten Wohnlagen oder mit entsprechenden Beziehungen.
    Wenn nahezu alle Eigentümer in der Rupertusstraße keine Gabionenwand vor ihren Häuser und den Erhalt der Grünanlage wünschen, darf die Stadt dies nicht ignorieren.

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