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+++ Binger Kahlschlag +++

+ Am 25. November 2013 wurden die Äxte ausgepackt und alle Bäume gefällt + Wer Straßen sät, wird nun Verkehr ernten +

Bingen am Rhein:
Historischer Straßenzug in Gefahr!

Die Stadt Bingen ist stark durch ihr 2000-jähriges historisches Erbe gekennzeichnet und nimmt als Tor zum UNESCO Welterbe „Oberes Mittelrheintal“ eine wichtige historische Schlüsselfunktion ein.

Um 1900 entstand im Rahmen einer spätgründerzeitlichen Stadterweiterung unser historisches Wohnviertel und repräsentiert in qualitätvoller und charakteristischer Weise den Baustil dieser Zeit. Heute ist unser Wohnviertel ein Teil der Denkmalzone Schloßbergstraße.

Unsere Bürgerinitiative setzt sich für die Attraktivität und den Erhalt der Wohnqualität in unserem Wohnviertel ein.

Foto und Animation: Heute und Morgen

Was passiert?

Am 16. April 2013 hat der Bauausschuss der Stadt Bingen den Ausbau der Wald- und Frankenstraße zu Lasten der Rupertusstraße beschlossen.

Die Waldstraße soll verbreitert werden, um Platz für zwei Fahrbahnen und einen Parkstreifen zu schaffen. Die historischen Bruchsteinmauern werden abgebrochen, die über Jahrzehnte gewachsenen Bäume gefällt und die Rupertusstraße muss schmaler werden, um künftig wieder eine Grünfläche anlegen zu können. Ob auf dieser Grünfläche wieder große Bäume wachsen können, ist fraglich.

Diese Maßnahmen sollen durchgeführt werden, um langfristig die Zukunft des Wohngebietes am Rochusberg zu sichern. Konkrete Prognosen oder Pläne zur weiteren Entwicklung sind nicht bekannt. Die Entwicklung dieses Wohngebietes ist unserer Ansicht nach abgeschlossen. Die Verkehrszahlen der Waldstraße rechtfertigen ebenfalls nicht die Notwendigkeit dieser Maßnahmen.

In der Vergangenheit wurden zahlreiche historisch bedeutende Bauwerke wie zum Beispiel das Rathaus, der Mainzer Hof oder die Alte Bauschule abgerissen und damit be-reits ein zunehmender Verlust des historisch wertvollen Erbes unserer Stadt hin-genommen.

Für unsere Stadt ist es gerade deshalb von besonderer Bedeutung, die noch bestehende, historisch wertvolle Bausubstanz zu erhalten und weiter zu pflegen. Dazu gehört auch, dass unser fast noch im Originalzustand erhaltenes Wohnviertel mit seinem besonderen Flair nicht durch massive Eingriffe in den umliegenden Stadtraum dauerhaft negativ verändert wird. Ein solcher Verlust müsste auch von einer breiten Bürger- und Fachkennerschaft außerordentlich bedauert werden.

Unsere Ziele

Die Bürgerinitiative fordert die politisch Handelnden auf,

  • die detaillierten Planungsunterlagen und deren Grundlagen allen betroffenen AnwohnerInnen zur Verfügung zu stellen
  • die Planung für den Ausbau der Waldstraße weiterhin zu überarbeiten und dabei das Leitbild der Stadt Bingen und den Denkmalschutz zu berücksichtigen
  • wieder eine Grünfläche mit großen Bäumen herzustellen
  • auf die Verbreiterung der Waldstraße zu verzichten
  • die Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung beizubehalten
  • die AnwohnerInnen der Rupertusstraße und die Bürgerinitiative im Rahmen einer Bürgerbeteiligung in die weiteren Planungsprozesse einzubinden

Wo onnersch

Grün erobert die Stadt – Trister Beton war gestern. In der Stadt von morgen soll es grünen und sprießen. Die Frage ist nur, wie man die Natur in die Stadt holt.  Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 22. April 2013